Der gestohlene Zauber

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Draco Twil ging zur Haustür und öffnete sie. Davor stand ein Mann mit einer blauen Rüstung.
„Entschuldigung, gehört der Drache da ihnen?“
„Drache?“, Twil streckte seinen Kopf heraus und sah in die Richtung, in welche die Stadtwache deutete. Dort stand ein Drache, der einen roten Schwanz, gelbe Flügel und ein blau-grün gefleckten Körper hatte. Mit einem Flügel hielt er sich den Mund zu. Auch Edda streckte ihren Kopf heraus und sah zum Drachen.
„Draco!“, rief sie freudig aus und rannte zu dem geflügelten Wesen. Sie streckte die Arme aus, um den Drachen in den Arm zu nehmen, doch war sie für eine richtige Umarmung zu kurz.
„Du kennst diesen Drachen?“, fragte Twil überrascht.
„Natürlich das ist Draco“, sagte die Frau lächelnd.
Der Drache war ebenso verwundert und fragte: „Du kennst mich wirklich? Woher denn?“
Edda nickte, „Von genau jetzt. Jetzt haben wir uns kennengelernt. Ich bin Edda.“
„Ah. Also ist das ihr Drache?“, fragte die Wache und füllte einen Zettel aus, „Dann ist der hier für sie. In der Stadt ist Drachenparkverbot.“
Edda nahm den Zettel entgegen und warf einen Blick darauf. Es handelte sich um [einen Strafzettel] / [einen Freiflugschein]. Die Frau hielt den Zettel Draco vor die Schnauze und sagte: „Draco währst du so lieb?“
„Oh ja!“, der Drache freute sich und holte tief Luft. Die Wache sprang schnell beiseite und auch Twil ging einen Schritt zurück. Draco spie. Heraus kam eine große, bunte Seifenblase. Sie umschloss den Strafzettel und trug ihn mit sich davon.
„Ups. Das hatte ich ja ganz vergessen“, sagte der Drache, „Deshalb bin ich hier. Ich habe versehentlich die Bioseife anstatt den Biosellerie gefressen.“
Die Stadtwache sah der höher steigenden Seifenblase und dem darin befindlichen Strafzettel hinterher.
„Das geht doch nicht. Sie können doch nicht …“
„Sie sehen, es handelt sich um einen Notfall“, erklärte Edda, „Der Drache kann kein Feuer mehr spucken. Wen würden sie denn fragen, wenn sie Seifenblasen spucken würden?“
„Öhm. Jedenfalls nicht … “
„Sehen Sie. Dann lassen sie uns diesen Notfall schnell behandeln und der Drache ist bald wieder weg.“
Die Stadtwache wusste nicht so recht, was sie tun sollte und bleib unschlüssig vor dem Haus stehen, während Twil und Edda zurück in das Haus gingen. Draco steckte seinen Kopf durch eines der Fenster hinein.

Ein Klappern erklang aus der Küche
Ein Rumpeln erklang aus dem Keller